(Für Ausländer muss ein Minimumstandard im Hotel erreicht werden, sonst dürfen diese einem nicht aufnehmen. Mit dem Resultat, dass man keine günstige Unterkunft findet. So kommt es, dass man in Millionenstädten, wie hier in Dalian, plötzlich froh ist um sein Zelt... und ein stilles Örtchen für die Nacht)
28.8.10
Ich nahm den Zug Richtung Fenhuancheng. In den Bahnhöfen ist man sich wieder bewusst, wieviele es von denen gibt...
(Es kann schon passieren, dass man für 15 Minuten an einer neuen grossen Mauer von Riesenwohntürmen vorbeifährt. Zwar bekommt der Schweizer da ein bisschen apokalyptische Gefühle, aber nur dies stillt den Menschen das Bedürfnis nach einem modernem Heim.)
(In diesem Kaff (ca 600'000 Einwohner) angekommen, fand ich keinerlei günstige Hotels: aber dafür hatte ich Glück und wurde von einem jungen Chinesen in Englisch angequatscht. Er lud mich zuerst zu einem Essen mit der Familie ein. Danach gingen wir in ein chinesisches Banyia. Das ist ein Bad auf der ersten Etage während in der zweiten alles geboten wird was junge Männer in Ruhe machen wollen: Rauchen, trinken, essen, eine billige Kunfushow sehen oder einfach nur Fernseh gucken. Dafür hat jeder eine eigenes Sofa. Zur Feier des Tages schenkte er mir gleich noch eine Fussreflexzonen Massage. Ich hab gehört im dritten Stock gibts dann noch Damen für tiefergehende Angebote. )
29.8.10
(Am nächsten Tag stieg ich auf den gleichnamigen Berg bei der Stadt. Der Phönixberg. Der ist voller kleiner Tempel aus der Tang, Ming und Qing Dinastie. Als toller Schweizer lächelte ich zuerst müde über die grossen Hügel. Es verging mir aber der Spass als ich endlich oben ankam. Völlig verschwitzt und k.o. war ich froh um den Getränkestand den ich oben antraff. Das Wetter war enorm schwül und heiss.)
Hier einige Eindrücke:
30 -31.8.10
Dandong:
(Rechts im Bild: China. Links: Nordkorea)
(Links sieht man die Hauptverbindung zwischen China und Norkorea. Ich beobachtete aber nur wenige Dutzend Camions die darüberfuhren. Rechts: Die alte Brücke ragt bis zur Mitte des Flusses und hört dort plötzlich auf. Sie wurde von den Amerikanern im Koreakrieg verbombt, als Zeichen wegen der Einmischung der Chinesen in den Krieg. Heute wurde sie zu einem ''Die Amerikaner sind doof'' Museum umgebaut.)
China erlitt unglaubliches während den letzten zweihundert Jahren. Zuerst hatten sie ein paar unfähige Kaiser, nachdem China während 4000 Jahren dem Rest der Welt immer voraus war, wurden sie dadurch an den Abgrund gedrängt. Als die Japaner dann anfiengen das Festland einzunehmen, nahmen sie keine Rücksicht auf die Menschen. Zum Teil wurden hunderte Chinesen (Inklusive Kinder und schwangere Frauen) einfach so in ein grosse Erdloch geschubst und lebendig begraben. Es gibt hunderte solcher Geschichten. Die Japaner waren wircklich nicht nett...)
(Voila, da haben wir sie. Die Grosse. Die Maurerlobby im alten China war wohl extrem stark... Dieser Östlichste Teil ist zwar nur wiederaufgebaut, dafür genug weit weg von Beijing, sodass ich das Bauwerk so gut wie für mich alleine hatte. )
(Hier hielten also chinesische Soldaten jahrhundertelang ausschau nach Feinden... )
(In ALLEN Regionen die ich bereiste berichteten die Leute von ungewöhnlichem Wetter. Moskau brannte und hier gabs zuviel Niederschlag. Viele Gebiete standen unter Wasser. )
(Nordkorea: Man sieht nur ein bisschen Industrie und ein paar militärische Gebäude. Manchmal auch Menschen, die sich im Fluss waschen. Gegen die Überschwemmung machte man hier nichts)
(Die Antwort bei der chinesischen Seite war da klarer organisiert. Rund um die ganze Stadt baute man schon vor langer Zeit eine Mauer. Bei den Strassen rammte man riesige Metallpfeiler in den Boden und blockierte alles mit Holzbrettern. In der Mitte füllte man Sand hinein. Allgemein sind die Chinesen hochorganisiert und effektiv)
(Links: Überall findet man solche Gamerparadiese. Hunderte der neusten Computer plus eine Bar voller Junkfood und Drinks. Für 30 Rappen die Stunde wird hier 24x7 gezockt. Rechts: Normale Strasse in Shenyang. )
(Die Märkte sind unglaublich spannend.Neben den grössten Gemüsen die ich je gesehen habe, gabs auch den am vergammeltsten stinkenden Fischhaufen.)
1.9.10
Ich brach in Richtung Gushan auf. Dort fand ich einen Masseur, der meinen Rücken für 3 Franken während einer Stunde durchknetete... Chinesische Massage kann schmerzhaft sein, tat aber sehr gut...Zwar wars interessant in diesem Städtchen. Auch hätten sie nen Berg gehabt auf dem man einen tollen Ausblick auf das sonst flache Land gehabt hätte. Wegen dem schwülen Wetter sah man aber keinen Kilometer weit, weshalb ich schon am nächsten Tag nach Dalian aufbrach.
(Das Land wurde flacher. Meist wurde Reis oder Mais angebaut. Dies auch in Klein- und Kleinstflächen. Beim Meer war eine Waatenregion. In grossen Gebieten werden durch Mauern die Ebbe und die Flut kontrolliert und Fischzucht betrieben.)
2.9.10
Dalian:
(Zwar hätte es nen Touristenturm gehabt, kostet aber viel Geld. Also suchte ich ein Hochhaus bei dem Gebaut wird. Die Arbeiter finden es lustig wenn ein Ausländer zu ihnen kommt, deshalb stört es sie auch nicht wenn ich zuoberst ein paar Fotos schiesse.)
(Ich bekam keine Übernachtungsmöglichkeiten, da die günstigen Hotels keine Ausländer aufnehmen dürfen. Selbst als diese Chinesen mir halfen. Dafür luden sie mich zu einem originalen Fondue chinoise ein.)
(Zwei sehr chinesische Sachen. Links: Facebook, Youtube, die Bilder von Wikipedia u.s.w. sind in China geblockt. Auch verlinkte Seiten sind gesperrt, was eine unglaubliche Kontrollarbeit sein muss. Es seien ganze Kompanien von Informatikern daran die Chinesen vor Wissen zu beschützen. Rechts: In einem unterirdischen Shopping Zenter gabs ne Veranstaltung, wobei die 8 Zuschauer mit ihren Plastikhänden im Takt der Musik ''mitklatschten''. Dies eine halbe Stunde lang. Ist einfach so. Macht halt Spass oder so.)
3.9.10
(In Richtung Shanhaiguan war der Zug hoffnungslos überfüllt. Diese Männer machten es geschickt und klemmten sich eine Platte zwischen die Bierbäuche. Darauf spielten sie Karten...)
(Shanhaiguan gefiel mir nicht so toll. Ausser dass ich wieder kaum Hotels fand, wars trotzdem extrem Touristisch: gefüllt mit Chinesen. Ausserdem störte mich, dass die Verwaltung 2006 die halbe Altstadt abriss, den Fehler anschliessend bemerkte, und stattdessen irgenwelche Fakehäuser wiederaufbaute. Die Stimmung gefiel mir nicht... Die Geschichte wäre allerdings interessant. Als Tor zu Nordostchina wurde hier die Grosse Mauer um einen grossen Post und Handelsposten herumgebaut. Gegen die Mandschurei musst das Herzland verteidigt werden...)
4.9.10
(Gerettet wurde ich von diesen Leuten eines Hotel beim Meer. Ich wanderte die Nacht der Strasse entlang und klappterte die Hotels ab. Schliesslich landete ich bei ihnen. Sie gaben mir ein Superzimmer für wenige Geld und luden mich gleich noch zum Essen ein. Wieder einmal ass ich Viecher, von denen ich vorher nicht geahnt hätte, dass sie existieren. Rechts: Die Grosse Mauer trifft das Meer. Schlussendlich ist die auch nur irgendeine Touristenattraktion die nachgebaut wurde. Schön wars trotzdem. )
5.9.10
(Und zum Schluss noch die absolut coolsten in den Provinzstädten: Die Coiffeure. Mit ihren aufgestylten und bunten Haaren und ihren geilen T-shirts sind sie ganz vorne bei der Stadtjugend. Man beachte den Spruch auf dem T-Shirt von dem Typen rechts. Auf Deutsch übersetzt: Schokolade und Kaffe sind alle besser Reich. Dieses Niveau von English ist hier übrigens Standart...)
Plan A: Ab nach Beijing...
Persönlich: Der Aufenthalt in Shanghaiguan war ein absoluter Tiefpunkt. Fast alles lief schief. Zum Glück traf ich am Schluss auf die netten Leute.