(Nördlich vom Nordkap: link 2.28 a.m.)
2.7.10
Nachdem ich übernachtet habe, fand ich am morgen eine stark gelähmte Frau. Die Arme war in einem elektrischen Rollstuhl den sie nur mit zwei Finger steuerte. Sie hockte auf einer kleinen Stufe auf dem Weg auf, und konnte weder vor noch zurück. Die Leute gingen an ihr vorbei, ohne das jemand was bemerkte. Ich half ihr aus der brütenden Sonne und stoppte weiter. Die Reise kombinierte ich mit dem Zug, wo ich auf einen palestinänsischen Immigranten traf. Er lud mich spontan bei sich zu hause ein. Natürlich diskutierten wir relativ lange. Er vermisst zwar die Familie, aber zurück ins grösste Gefängniss der Welt will er nicht, wie er sagte.
(Hmm, Ein Dorf das Hell heisst! Dank eines Typs der mich mitnahm, erfuhr ich von diesem Insider! Also kann ich sagen: Ich fuhr auf dem Highway to hell...Die Tagel heisst frei Übersetzt vom Englischen ins Deutsche: Gottes Expedition in der Hölle)
(In Skandinavien gilt das jedermanns Recht. Also darf man überallhin und darf überall campieren, ausser der Besitzer hat einen konkreten Nutzen und er würde konkreten Verlust durch mich erleiden. Also genau das Gegenteil zu Texas, wo der Besitzer jeden Eindringling erschiessen darf, wie mir ein amerikanischer Tourist erklährte!)
3.7.10
Wieder kam ich nur in kleinen Schritten voran.
Bis ich auf einen Deutschen traf, der ein Roadtrip zu den Lofoten machte. Er hatte Geburtstag den wir gebührend feierten. Bei der perfekten Mitternachtssonne konnte ich nicht pennen gehen und nachdem ich einen alten Fischer traf, unternahmen wir ein durch-die-Nacht-fischen mit beachtlichem Erfolg.
(Bei Saltstraumen ist gut Fischen!! link Auch erlebte ich hier meine erste Mitternachtssonne!)
(Und da haben wir ihn, den grössten Gezeitenstrom der Welt. Diese Wirbel seien zum Teil bis zu 8 m Tief und verschlucken alles was sie können. Besser ist, man sucht sich nen anderen Platz zum baden. Jedes Jahr verschwinden auch ein Paar Touris für immer...)
(Bei unserem kleinen Fischerabenteuer, fanden wir mitten im Wald einen richtigen Seeadler (das meinte auf jedenfall der Kollege). Riesen Viech. Und extrem Tod... So ist das Leben)
(Das Fischerglück und das Endresultat...)
4.7.10
Erst morgens um 6 ging ich ins Bett. Trotzdem schaffte ichs am Nachmittag auf die Fähre von Bodo nach Moskenes.
(Das Wetter am Festland wurde immer schlechter. Eigendlich riet man mich davon ab auf die Lofoten zu gehen. Bei schlechtem Wetter sehe man nur Nebel. Und schlechtes Wetter ist da oft...)
(Etwa 10 Minuten bevor wir in Moskenes ankamen hellte es auf. Punkt als wir am äussersten Zipfel der Lofoten ankamen war es perfektes Wetter! Wahnsinn. Die oberste Spitze eines riesigen Gebierges ragt aus den Tiefen der Meere hinaus.)
(Steile Berge fallen direkt ins Meer ab. Kleine verstreute Fischerdörfchen nutzen jeden Platz der bebaubar ist...)
(l. Auf der Insel sieht man die Holzgerüste, mit welchen die Fischer die Fische trocknen. Schon seit 200 Jahren wird dieser Stockfisch dann nach Südeuropa exportiert. Die Norweger hier oben essen vorallem frischen Fisch. r. Ein Boot zu haben ist hier oben relativ normal.)
(Dieser Platz gefiel mir so gut, dass ich auf einer der kleinen Inseln -gleich rechts der Brücke- campierte.)
5.7.10
An diesem Tag war ich fleissig. Viele interessante Leute und spannende Landschaften kreutzten meine Reise bis ich am Abend in Nordkjosbodn ankam. Aus der warmen Dusche wurde dort auf dem Camping aber nichts. Die unfreundlichen Gastgeber beantworteten jede Frage mit: Wir machen das doch schon seit 15 Jahren. Lass uns doch in Ruhe! Hilfe bekam man keine. Das war wohl das letzte mal, dass ich anstatt gratis im Wald, für 20 Franken in einem Camping übernachtete.
(Fahrtbegleiter und Landschaften:)
(Ausser, dass man jetzt 24 Stunden Tag hat, wurden die Distanzen immer grösser. Manchmal fuhren wir Stunde ohne ein Haus zu sehen. Manchmal stand ich auch Stunden am Strassenrand ohne das ein Auto kam...r.u. sieht man das grösste Fjord im Norden.)
6.7.10
Wetter war ganztags schlecht. Erst am Abend in Alta klahrte es auf.
(Normale Strasse in Alta)
Alta war auch eines der Dörfer die von den Deutschen komplett zerstört wurden. Als die Sovjets kamen und der Krieg eine Wendung gegen Deutschland nahm, zerstörten die Deutschen von Finnland übers Nordkapp bis nach Norwegen hinein alles, was irgendwie als Schutz dienen hätte können. Also auch am nördlichsten Punkte Europas war der Zweite Weltkrieg mit voller härte zu spühren...
(Ich wanderte relativ lange der Küste entlang, bis ich einen guten Angelplatz fand. Kurz vor dem Nordcap, konnte ich nocheinmal unter freiem Himmel schlafen.)
7.7.10
Von Alta aus gings plötzlich rasch. In Honningsvag angekommen fand ich schnell ein sympatisches Hostel. Sofort zogs mich ans Nordcap.
(l. Die öffentlichen Toiletten zeigen um was es geht. r. Auf dem ganzen Weg sah ich immer wieder Velofahrer, die den ganzen Weg in den Norden mit dem Bike absolvierten. Selbst bei üblem Wetter auf Finnmark link)
( Honningsvag ist die Hauptstadt von Nordkapp. l. Wieder getrocknete Fische. r. Eine normale Strasse. )
( Da die Bucht ideale Bedingungen bietet, installierte man hier einen Hafen, der selbst die grössten Kreuzer aufnehmen kann. Darum kommen jedes Jahr im kurzen Sommer tausende von Touristen mit den Booten ans Nordkapp. Honnigsvag an sich ist schon ganz speziell. Zwar ist man hier am Ende der Welt, aber trotzdem sprichte man viele Sprachen und ist sehr kosmopolitisch gemixt. Früher lotste man die Schiffe am Nordkapp vorbei nach Russland. Dehalb dieser interessante Mix.)
(Mitternacht)
(Blick vom Nordcap. Dort unten ist der wirklich nördlichste Punkt Europas. )
(Also machte ich mich auf; zum nördlicheren Platz als das Nordkapp)
(Unterwegs kann man lustige Sachen machen wie:Rentiere nerven, Mitternachtssonne essen. Danach Sonnenbrand bekommen -mitten in der Nacht!- u.l. Diese Steinhaufen auf dem Weg sind historisch relativ wichtig und auch geschützt. Früher als es keine Strassen gab, orientierte man sich nur mit diesen Zeichen. Im Hintergrund übrigens: Die Küste des Nordkapps)
(Das isser: Der Felsen da! Und dann nur noch Wasser bis zum Nordpol...)
8.7.10
Nachdem ich erst morgens um 8 wieder im Hostel ankam, entschied ich noch ein Weilchen hier zu bleiben. Dank einem jungen Touri- Chinesen, Angers, kam ich dann doch noch aus dem Bett. Wir gingen Angeln. Mit überwältigendem Erfolg. Es war eindeutig zuviel für uns zwei. Zum Glück half uns die nette Norwegerin, die im selben Hostel übernachtete. Ihrer Familie schenkte ich die meisten Fische für ein Festessen am nächsten Abend.
(Die Viecher waren ja so gross!!!)