(Hauptstrasse in Moskau.10-14 Spurig. 2-4 Meter pro Minute)
14-15.7.10
Ich genoss Helsinki und machte den Blog. Am Nachmittag des 15. ging ich dann aufs Schiff. Nachdem ich eine Stunde angestanden habe, machte die Grenzkontrolle Probleme. Keine Ahnung wieso, aber die waren nicht glücklich mit meinem Pass... Anstatt etwas zu tun, warteten sie auf bessere Zeiten und liessen den Kreuzer mit 1'000 Personen an Bord auf mich warten!! Auf dem Schiff traf ich dann auf einen jungen Finnen, der vorallem an Bier und Mädchen interessiert war. Aber die Stimmung war super. An Deck war genug warmes Wetter, dass alle herumtanzten zur russischen Technomusik. Plötzlich stieg ein Saxophonist auf einen Tisch und spielte live. Klasse!
(Blick vom Schiff zurück auf Helsinki. r. Die Inseln Suomenlinna wurden zur Festung ausgebaut um sich gegen die
Russen zu verteidigen. Genützt hats aber nicht viel. )
(Auf der Fähre waren viele Wochenend-Urlauber. Zusammen mit viel Taxfree Alkohol macht das viel Party).
16.7.10
Als wir aufwachten, waren wir schon im Hafen von St.Petersburg angekommen: Bei schönstem Wetter. Als allererstes kaufte ich mein Ticket nach Moskau, was eine harte Arbeit war:
2h in brütender Hitze anstehen um sich dann mit dem schlechten Russisch durchzuschlagen.
Dank Lonelyplanet und viel Geduld fand ich irgendwann mein Hostel. Dieses Cuba-Hostel lwar super. Freundliche Leute, Gemeinschaftsräume wo man sich leicht findet und saubere Räume. In einer bunt gemixten Touri-Gruppe ging ich dann spontan in den Ausgang...
(l. Es ist für die Russen der absolute Wahnsinn, wenns sie in St. Petri oder in Moskau heiraten können. Dementsprechend fand man eine Limousine nach der anderen.)
(Der Novskiprospekt ist DIE Strasse in St. Petersburg Impressionen: )
17.7.10
Ich traf zwei Schweizerfrauen mit denen ich den Tag verbrachte. In einer Gruppe dauert zwar alles 3mal solange, als wenn ich alleine unterwegs bin, aber es war super angenehm, wieder einmal mit Schweizerinnen unterwegs zu sein. Dank ihnen gingen wir an die Worldpressfotoausstellung. War absolut eindrücklich. Zum Teil schwer zu verdauen, aber trotzdem ein Highlight!
Am Abend: wieder Ausgang...
(Diese Brücke trennte unser cooles Hostel mit dem Ausgangsquartier. Merkt euch das: Cuba-Hostel in St.Petri!!! Super Staff. Super gelegen. )
18.7.10
Zum Teil war ich mit den Schweizerinnen unterwegs, zum Teil war ich guter Tourist und schaute mir die Stadt an. Ins grosse Marinskitheater gingen wir nicht: 1. Waren wir zu spät, 2. Hatte es keine Karten mehr...Dafür zog ich mir die wichtigsten Metrostationen rein. Akte Metro
19.7.10
Heute machte ich einen Powertag als Tourist. Ich zog mir jedes Hauptgebäude und historischen Plätze rein.
Am Abend genoss ich nochmal die Ambiance des Cuba-Hostels bevor ich auf den Zug ging.
(Historisches Zentrum mit grosser Säule in der Mitte.)
(Riesige, bunte Kirche von St. Petri - hoffe diese Umschreibung ist korrekt!? )
(Details aussen: r. Die Kirche wurde für einen Zar gebaut, der durch ein Terroranschlag genau da tödlich verletzt wurde. Doch da die Stelle IN der Kirche platziert sein sollte aber genau am Wasserrand war, musste mit riesigem Aufwand die ganze Kirche in den Kanal hinein gebaut werden.)
(Innenansicht der Kirche des vergossenen Blutes: oder Auferstehungskirche. Die ganzen Wände sind mit UNGLAUBLICHEN Flächen von Mosaiken verziert. Dies nicht wegen nichts. Die Farbe der Mosaike lassen sich viel länger erhalten und sind robuster als Ölfarben. Gerade im St.Petersburg-Klima.)
(l. Es ist eigentlich ein Wunder, dass die Kirche zu Sovjetzeiten nicht zerstört wurde. Dies geschah nähmlich mit den meisten Kirchen in Russland. Aber sie wurde Jahrzehnte als Lagerhalle missbraucht. So litten die Mosaike extrem unter dem Nicht-beheizen. r. Genau da hats den Typ damals erwischt....)
Impressionen:
(r. Zu dieser Kirche gibts ne tolle Geschichte. Das Zeichen oberhalb der Kugel gaaanz oben auf der Turmspitze, wurde bei einem Gewitter beschädigt. Leider wäre ein Gerüst zu aufwendig gewesen. Ein geschickter Handwerker schaffte es dann, bis unter die Kugel zu klettern. Dor schwang er ein langes Seil hinauf, bis er sich sogar über die Kugel ziehen konnte. Anschliessend installierte er eine Leiter und bearbeitete die Spitze während Wochen. Jeden Tag stieg er bis ganz oben und arbeitete viele Stunden am Stück. Der Arbeiter wurde so zum Ehrenbürger der Stadt. Er lebe noch heute. )
(l. Der Admiralsturm kann man von fast allen Strassen der Stadt sehen. Diese wurden Sternförmig von diesem Turm weggebaut. r. Der Gründer der Stadt als eherner Reiter: link)
(Keine Ahnung wieso, aber an diesem Tag gabs an jeder Strasse zwei Dutzend Polizisten.Mit ihren hübschen Hüten musste ich ein Foto machen.)
(Ich lief zu einem schönen Kloster am Rande des Zentrums.)
(Ich nahm irgendwelche Busse und schaute mir die Stadt ausserhalb des Zentrums an. Das System ist denkbar einfach. In jedem Bus ist eine Kontrolleurin. Diese verkauft einem direkt ein Ticket. Die Öffentlichen Verkehrsmittel sind sehr gut ausgebaut.)
(l. Dies ist quasi ein historischer Supermarkt, wo sich die Russen schon vor hunderten Jahren mit Sachen aus aller Welt eindecken konnten. r. St. Petersburg war mir sehr sympatisch. Es gibt viel anzusehen und kunstinteressierte werden nie genug von dieser Stadt haben. Erstaunlich, da das ganze mitten in einem Moor gebaut wurde. In den ersten Jahrzehnten wurden für ein paar Tausen Einwohner Zehntausende Zwangsarbeiter geopfert. Steuern mussten zu einem grossen Teil in Steinen geliefert werden. Die Herrscher hatten Erfolg. Ein paar Hundertausend Menschenleben später, wurde die Stadt so wichtig, dass sie zur Hauptstadt wurde. )
(Super Leute, super staff, super Lage. Danke Cuba-Hostel. Der erste richtige Backbacker in Europa. Ich genoss mit den Leuten und Weissrussischem Bier die letzten Momente. Auf diesem Foto verabschiedete ich mich.)
(Mein Zug nach Moskau. -übrigens, die Russen stehen immer noch auf die Sovjetsternchen. Die sieht man überall...-
20.7.10
Am Morgen um 2.10 Uhr startete der Zug Richtung Moskau. Mein Stolz (ein Ticket für 20 Franken) hatte aber einen kleinen Hacken: Es waren nur Sitzplätze. Also ca. 10 Stunden am Stück in engen Sesseln in einem Wagon in welchem man nicht sicher war, ob die Leute noch schliefen oder vor Hitze und Schweiss schon kollabierten...
In Moskau spuckte mich der unübersichtliche Bahnhof irgendwo auf die Strasse, inmitten in ein Getümmel von Russischen Verkäufern, Flyerverteiler und hastigen Geschäftsleuten.
Die Häuser sind höher und hässlicher, der Verkehr stressiger und unübersichtlicher. Als ich dann die U-Bahn fand, war es DIE Erlösung Akte Metro . Das Hostel zu finden sollte sich als echte Herausforderung herausstellen.
Diese sind hier nicht mehr mit grossen Jugendherbergen und Schilder angeschrieben, sondern wenn man Glück hat, findet man ein Zeichen auf der Klingel an einem der Eingänge.
(Hmm, 14 Leute in einem Raum. Zum Gück war nur etwa 36-38 °C im Schatten...)
Super war: Ich fand sofort drei Mexikaner, mit welchen ich in die Grosse Kirche der Auferstehung Christis und die Metro erkundete. Am Abend trafen wir uns dann auf dem Roten Platz, wo wir alles aus unseren Kameras holten...
(Moskau Christ- Erlöserkirche link. Links im Bild sieht man ein Stalin- Hochhaus link)
Kreml:
(r.Die kleine Stufenpyramide ist Lenins Mausoleum. Am nächsten Tag war ich drin. Lustig waren die Soldaten die einem auf Schritt und Tritt mahnten kein Foto oder Lärm zu machen. Lenin selber liegt sehr tot in einer Vitrine. Als der Chef starb, sammelte man ein paar der besten Wissenschaftler zusammen, um ihn zu konservieren. Man schloss sie mit der Leiche in ein Labor ein und ein paar Wochen später Tadaa: Er sieht wieder toll aus. Leider glaubt keine Sau, dass man dazumal wircklich den Typ so tiptop herrichten konnte. Es gibt viele Geschichten über diese Mumie. Ich persönlich glaube sehr wohl, dass da Lenin liegt. Aber vieleicht eher eine hässliche Leiche, eingehüllt in eine Wachsschicht...)
(u. Wir genossen den Abend in vollen Zügen. Kein kalter Krieg. Keine Sovjets. Nur ein paar blöde Touristen.)
(l. Das Grab des unbekannten Soldaten hat ein 'ewiges Feuer' in der Mitte. Hab gehört es soll ein grosses Theater gegeben haben, als ein besoffener hineingepisst hat...)
21.7.10
Nachdem wir das Mausoleum von Lenin angesehen haben und die Zwiebelkirche auf dem roten Platz, trennten wir uns, da ich in den nächsten Shop flüchtete um so viel Flüssigkeit wie möglich einzuflössen. Anschliessend kaufte ich mir das nächste Ticket. Die Hitze war wie die Stadt: atemberaubend. Ein paar Tage später werde ich erfahren, dass die Temperatur noch zunahm und die Metropole wegen dem Rauch der umliegenden Waldbrände in einem Smog verschwand...Inzwischen kühlte ich mich mit Metrofahren ab. Akte Metro
(Die Basilika- Kathedrale am Tag. Als Iwan der Schreckliche die Tartaren im Osten 1552 plattmachte, liess er diese Teil bauen. Sie ist aber komplett anders als die Kirche von St.Petersburg, die nach diesem Vorbild Gebaut wurde. Eng und verwinkelt entdeckt man eine Kapelle die an der anderen klept. Von aussen siehts ja aber trotzdem toll aus!)
(Früher musste man sterben oder viele Kinder gebähren damit man sowas bekam. Heute gibts die Pins und Abzeichen an jeder Ecke für ein paar Rublien. r. Solche Fernwärmerohre sind nur noch sehr selten zu sehen. Vorallem mitten durch den Verkehr. )
(Der Warteraum in einem der Bahnhöfe. Super Sache. Leider geht immer um das selbe. Revolution, Sieg, Krieg...)
22.7.10
Ballet haben wir heute gesehen. RICHTIGES supergutes Ballet. Ein bisschen abnormal wars vielleicht, dass wir da oben in 35°C vorallem gegen den Schlaf kämpften anstatt das Stück richtig zu geniessen.
(Gleich links von dem Bolschoitheater gingen wir ein Ballet anschauen. Zwar ist das hier Weltklassequalität. Aber für Noobs doch ziemlich -speziell- Ich genoss es. Mein mexikanischer Nachbar links auch- irgendwie...: )
(Auch andere tolle Konzerte kann man da sehen...)
23.7.10
Mein Touri-Power Tag!
(Nachdem ich ein paarmal vorbei ging ohne was zu bemerken: Oh, die Duma. Eines der grossen Machtzentren von ganz Russland. Auch da: in die Ecke pinkeln kommt schlecht an. )
(Auch da, Ein Hammer, eine Sichel, ein Sternchen und man ist Glücklicher)
(Das Nationalmuseum am Roten Platz ist an sich schon sehenswert. Leider ist ALLES auf russisch. Auch gut, so ist das ganze schneller abgewatschelt. )
(Andere lustige Sachen die man in Russland machen kann: Man kann sich Allianzversichern, oder in einen Worldclass Fitness- Klub gehen. Ein paar Wörter und das Russische Alphabet erleichterten das Leben um Dimensionen. Immer wieder. Mal schauen wies in China wird...)
(Da haben sie das Geschenkt. Es musste ja alles immer 10 mal grösser sein als im Ausland: Dafür kann man im Brunnen wunderbar schwimmen gehen...)
Kreml innen:
(l. Grosser Turm. mit grossen Glocken. Da jeder Herrscher einen tieferen Ton von seiner Glocke haben wollte, wurden diese immer grösser. Bis:
Die Glocke doch zu gross war...)
(l. Da bekamen sie die Krone. r. Da wurden sie begraben)
(Ja, eben, alles musste 10 mal grösser sein. Zarenkanone)
(Und nochmal genau von der anderen Seite als dem Roten Platz.)
(Flipflop-Time!! Das rechts oben ist übrigens verflüssigter Strassenbelag: Ja, Es war heiss. Jetzt im Moment sitze ich in einem Internetzenter in Kazan und es klebt immernoch Bitumen link an meinen Schuhen!)
(Unheimlich grosses Denkmal; Peter der Grosse. Hmm, wieso machen die so ein Denkmal, wenn der Typ doch St.Petersburg liebte und Moskau den Rücken zukehrte. Ein junger Russe erklähre uns, dass es eigendlich ein Kolumbusdenkmal a la Freiheitsstatue als Geschenk für Amerika gedacht war. Leider wollten die Amis das hässliche Teil nicht. Also schnitt man einfach den Kopf von Christoph Kolumbus ab, und setzte den Kopf von Peter der Grosser drauf...)
(Et voila: Peters grosser Lockenkopf...)
(Ich fand nen Park mit viel Kunst.)
(Unter anderem die drei schweizer Eidgenossen: Maschinengewehr- Version...)
Nach dem Kremel mit all seinen hübschen Kirchen, suchte ich das Stalin-Uni-Gebäude auf und genoss jede U-Bahnstation. Die zwei Studenten die ich ansprach, gaben mir den Insidertip beim Gebäude vorbeizugehen und die Aussicht auf ganz Moskau zu geniessen.
(o.l. Bauboom in der neuen Moskau City link u.r. Dieser Fastfood ist lecker und macht satt. Eine heisse Kartoffel wird in der Mitte halbiert. Der Inhalt mit Käse und Salz vermischt. Und der Verkäufer kleckert ein bisschen obendrauf was man so will: Lachs, Gemüse, Fleisch....)
(Ich nahm irgend ne Metro bis fast ans Ende und stieg aus, um zu sehen wie die Leute hier so leben. Alles ist sehr viel günstiger was man hier kauft. Ein Block kommt nach dem anderen. So weit das Auge Reicht.)
Wahnsinn, ich hab gehört, dass ca. 70% des BIP ( Bruttoinlandprodukt) in dieser Stadt generiert wird. Zwar wohnen offiziell etwa 10 Millionen in der Hauptstadt. Geschätzt wird aber, dass etwa 15-17 Millionen hier leben. Dabei ists nicht wie in Skandinavien, wo man massig Grünflächen organisierte. Sondern fast alles ist überbaut.
Sobald etwas deftige schlimmes in dieser Stadt geschieht, ist ganz Russland im Arsch...
In der Nacht ging ich dann Richtung Bahnhof. die nächsten 36 Stunden werde ich im Zug Richtung Sotschi verbringen...
Persönlich: Habe ich gemerkt, dass mit dem verlassen Moskaus eine ganz andere Welt angefangen hat. Ich freue mich auf den Baikalsee. Auch fühle ich mich wohl in meiner Haut und mit den Russen komme ich gut klar. Sie sind sehr gastfreundlich sobald mal das Eis gebrochen ist.
Plan A: Zuerst Richtung Sotschi: -->Schöne Ferien im russischen Strandparadies. Danach möglichst schnell an den Baikalsee...